Biedermeier (1815-1850)
Der Begriff leitet sich von dem Pseudonym Gottlieb Biedermaier ab, das bei Eichrodt in seinen „Fliegenden Blättern“ vorkommt. Als Biedermeier wird die Zeitspanne von ca. 1815-1850 bezeichnet.
Der Ausdruck Biedermeier bezieht sich auf die Wohnkultur und die Kunst des Bürgertums. Als typisch galt die Flucht ins Idyll und die Begrenzung auf den persönlichen Lebensraum.
Nach dem Ende der napoleonischen Feldzüge erlosch die Teilnahme an den öffentlichen Angelegenheiten, das Interesse an der schönen Literatur und das gesamte geistige Leben erblühte. Infolge der Verarmung Deutschlands durch die Kriege wurden die künstlerischen Bedürfnisse auf das äußerste beschränkt, insbesondere die Ausstattung der Wohnräume mit Möbeln und künstlerischem Schmuck. Daraus entstand mit der Zeit ein eigener Stil.
Die Möbel sind funktionell und dient nicht mehr repräsentativen Zwecken, es dient der Gemütlichkeit des Hauses. Klare, architektonisch geprägte Formen zeichnen die Zierelemente der Möbel aus, die typischen Holzarten sind Birke, Kirsche, Birnbaum und Nussbaum.
Das Biedermeier ist formal an das Empire angelehnt, wird aber sehr stark von den Entwürfen des Engländers Thomas Sheraton beeinflusst.
Wichtige Künstler des Biedermeier:
Ludwig Richter
Carl Spitzweg
Ferdinand Georg Waldmüller
Eduard Gaertner
Josef Danhauser
Karl Blechen
Johann Peter Hasenclever
Johan Christian Clausen Dahl